Was bedeutet eigentlich Digitalisierung?

Was bedeutet eigentlich Digitalisierung?

Digitalisierung ist das Schlagwort der heutigen Zeit und scheint alles zu betreffen. Doch werfen wir einmal einen Blick auf die Definition: Digitalisierung ist die Erfassung und Darstellung von Informationen und Prozessen als elektronische Daten, zum Zwecke der Weiterverarbeitung und Auswertung. Oder anders ausgedrückt: Digitalisierung ist, wenn das ganze unstrukturierte Durcheinander in sauber beschriftete, leicht auffindbare Schubladen gesteckt wird und wir endlich anständig damit arbeiten können.

Das hat soweit heutzutage jeder verstanden. Unsicherheit besteht jedoch häufig in der Frage, wie viel Digitalisierung eigentlich sein muss, um mit der ständigen Entwicklung Schritt zu halten?

Digitalisierung berührt alle Bereiche in Industrie und Wirtschaft: Von der Forschung über Produktion, Vertrieb, Logistik, Kundengewinnung und -bindung bis zur Evaluation von Produkten und Dienstleistungen. Die Customer Journey ist vollgepackt mit digitalen Tools und Möglichkeiten. Jede Branche und jedes Unternehmen hat da seine ganz eigenen Anforderungen und Möglichkeiten.

Für alle gleich sind aber ein paar Leitsätze, die wir beim Vorantreiben digitaler Prozesse immer im Blick haben sollten:

1. Digitalisierung selbst ist noch keine Innovation

Das heißeste Ding auf dem Softwaremarkt, die neueste Projektmanagement- oder Entwicklungsmethode, das alles ist noch keine Garantie für den Erfolg. Was den Erfolg nämlich ausmacht, ist allein die visionäre unternehmerische Idee und der Mut, sie umzusetzen. Digitalisierung liefert uns lediglich die Daten und vereinfacht unsere Prozesse. Ein wenig kann man mit digitalen Tools zwar auch in die Zukunft schauen, aber es ist wie beim selbstfahrenden Auto: Das Ziel müssen Sie schon noch selbst eingeben und wenn Sie erst mal am Ziel sind, sollten Sie auch wissen, was Sie dort wollen.

2. Digitalisierung braucht Menschen

Und zwar mutige. Wenn Mitarbeitende Angst haben, durch Digitalisierung ihren Arbeitsplatz zu verlieren oder den neuen Anforderungen nicht gewachsen zu sein, kann das störende Folgen haben. Deshalb gilt es, den Kurs erst zu ändern, wenn alle im Boot sitzen und wissen wohin die Reise geht. Die Werkzeuge der Veränderung müssen gelernt und, idealerweise, auch geliebt werden. Jeder muss seine Vorteile erkennen und den Wind Of Change als erfrischende Brise empfinden. Digitalisierung ermöglicht ja zum Beispiel auch neue, attraktive Formen der Betriebsorganisation, wie agile Arbeitsweise und Home-Office. Das alles muss aber kommuniziert werden – und das ständig und über geeignete analoge und digitale Kanäle. Diese Kommunikation muss alle erreichen, die von digitalen Veränderungen betroffen sind: Mitarbeiter, Partner und Kunden.

3. Digitalisierung muss es besser können

Wenn der freundliche Mitarbeiter im Support durch ein Voice Portal ersetzt wird, dann reduziert das zunächst Kosten. Wenn das System aber nicht alle Kundenwünsche ordentlich bearbeiten kann, eliminiert das schnell auch Kunden. Und da sind wir wieder bei der Frage, wie weit Digitalisierung gehen darf. Vielleicht nur bis zu dem Punkt, an dem Routinen, wiederkehrende Prozesse, Datenerfassung, eben all jene Tätigkeiten, zu denen Menschen oft keine Lust haben, enden. Und an diesem Punkt sitzt dann ein Mensch, der kreativ, innovativ und empathisch ins Geschehen eingreifen kann, weil er vom Stumpfsinn früherer Tage befreit wurde. In jedem Unternehmen, in jedem Prozess gibt es diese Übergabepunkte von den Systemen zu den Menschen und zurück. Man muss sie nur finden.

4. Digitalisierung endet nie

Das ist vermutlich falsch, weil Digitalisierung sicher irgendwann technischen Limitierungen unterliegt, aber der Gedanke dahinter ist richtig: Wandel ist immer da. Systeme verändern sich, Märkte drehen sich und die Kundenbedürfnisse entwickeln sich sowieso. Deshalb muss Nachdenken über und Implementieren von Veränderungsprozessen fester Bestandteil jeder Unternehmenskultur sein. Es ist gleichzeitig Chefsache und Sache aller im Unternehmen. Und es ist Sache von Experten, die das Unternehmen begleiten und helfen, Wünsche und Möglichkeiten in Einklang zu bringen. Es reicht oft nicht mehr, über den Tellerrand zu schauen. Man muss manchmal den ganzen Teller infrage stellen.

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